Newsletter vom 11. September 2023

 

Liebe Marokko-Reisefreund:innen

 

Es rührt mich, wie viel Anteilnahme Sie zeigen. Um es gleich vorweg  zu nehmen: Keinem meiner Freund:innen, Familienmitgliedern, Kollegen, Fahrer, Reiseleiter:innen und Partner:innen ist etwas geschehen. Das Beben hat im Hohen Atlas Schreckliches angerichtet, aber zumindest ich muss voller Dankbarkeit sagen: Bei uns ist alles gut. Um so wichtiger ist es, denen zu helfen, die nicht so ein unglaublich großes Glück hatten. Und das ist einer der Gründe, weshalb ich mich heute bei Ihnen melde.

Einige von Ihnen fragen sich, vor allem diejenigen, die in den nächsten Monaten eine Reise bei mir gebucht haben, ob sie überhaupt nach Marokko reisen können. Und meine Antwort ist ganz klar: Ja! Niiemand von Ihnen hat eine Reise ins Epizentrum gebucht. Marrakech ist zwar am Rande betroffen, ebenso Essaouira und Aga-dir. Aber dort sind die Aufräumarbeiten so weit voran geschritten, dass eine Reise ohne Einschränkungen möglich ist. Natürlich gibt es noch immer Gassen, in denen Schutt liegt, aber kein einziges bedeutendes historisches Bauwerk in Marrakech oder Essaouira ist komplett zerstört, wohl aber sind ein paar wenige noch geschlossen, bis klar ist, dass sie bedenkenlos betreten werden können. Das hat heute auch das Auswärtige Amt bescheinigt, und wer in den sozialen Medien stöbert oder selbst Kontakte nach Marrakech hat, weiß: Das Leben dort geht seinen ganz normalen Gang. An manchen Stellen der Stadt hat man bereits das Gefühl: Es gab nie ein Erdbeben. Wir haben außerdem mit allen unseren Partnerhotels engen Kontakt, alle Häuser stehen, sind stabil und sicher.  Die komplette Südroute: Draatal, Ait Ben Haddou, Straße der Kasbahs, Anti-Atlas, Wüstengebiete bei M’hamid und Merzouga (Erg Chebbi und Erg Chegaga) aber natürlich auch der Norden Marokkos ist kaum vom Erdbeben betroffen, auch wenn in einigen Schluchten Felsen in die Tiefe geschlagen sind. Doch die Straßen sind wieder frei.

Was gibt es sonst noch zu schreiben? Das wichtigste: Wir sammeln Geld für Lebensmittel, Trinkwasser, Decken, Zelte, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Wasserentkeimungsmittel und zur Hubschraubermiete, um diese Dinge in die momentan nicht über eine Straße erreichbaren Dörfer zu bringen. Ein Teil der Spenden (voraussichtlich die Hälfte) wird sofort an die „Association Amane pour le developpement de la femme“ zu Händen von Halima Oulami gehen. Ich kenne Halima persönlich und schenke dieser Frau, Gründerin eines der wichtigsten Frauenhäuser in Marrakesch, mein 100%iges Vertrauen. Halima ist seit Freitag Nacht dabei, Hubschrauber zu organisieren, Schwerverletzte aus den Bergen zu holen und lebenswichtige Dinge dorthin bringen. Sie wird von den Ärmsten der Armen unterstützt, die zum Teil selbst ihr Zuhause verloren haben: Frauen aus dem Frauenhaus, aber auch Freunden, Familie, Nachbarn.  Von der anderen Hälfte der Geldspenden werden wir Decken, Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente kaufen und sie in drei oder vier Wochen in den Dörfern im Hohen Atlas verteilen. Mohamed Benkhoya, den ja viele von Ihnen kennen, und seine Kollegen werden mit ihren Geländewagen dorthin fahren, wohin kaum Wege führen und die Sachen den Menschen schenken, die diese Hilfe benötigen. Wir haben das schon einmal während Corona gemacht und es war ein wunderbares Gefühl, so direkt helfen zu können.

 

Spenden können Sie über diesen Link hier: https://www.paypal.com/pools/c/8Xw1HNbFYg oder aber, Sie überweisen mir das Geld und ich gebe es direkt weiter.

Melden Sie sich bitte, wenn Sie unsicher sind oder Fragen haben! Und ansonsten hoffe ich von Herzen, viele von Ihnen möchten bald wieder nach Marokko reisen: Sie sind dort mehr als willkommen! Denn es  zeigt Solidarität, keine Schaulustigkeit.

 

 

Herzlichst, Ihre Muriel Brunswig